Häufig gestellte Fragen zu veganer Ernährung und Abnehmen
Eine vegane Ernährung eignet sich durchaus zum Abnehmen - so wie jede Ernährungsform, wenn bestimmte Aspekte beachtet werden. Denn auch Veganer, die sich nur von Schokolade, Chips und Fastfood ernähren, werden kaum den gewünschten Gewichtsverlust erreichen. Daher gilt: Gesund und ausgewogen sollte der Speiseplan sein - und am besten kombiniert mit regelmäßig Sport sowie Bewegung.
Wie schnell sich die Abnehmerfolge einstellen, kann nicht pauschal gesagt werden. Es gibt unterschiedliche Faktoren, wie die Auswahl der Lebensmittel oder sportliche Aktivitäten, die Einfluss auf den Gewichtsverlust haben. Aber: Ein Umstieg auf gesunde, ausgewogene Nahrungsmittel - weg von Fastfood und Co. - kann gerade in der Anfangszeit die Pfunde purzeln lassen.
Wenn sich der Abnehmerfolg trotz Ernährungsumstellung auf pflanzliche Kost nicht einstellt, kann das unterschiedliche Gründe haben: Die Auswahl der Lebensmittel spielt ebenso eine Rolle wie Sport. Aber auch eine genetische Veranlagung, Krankheiten oder die Einnahme bestimmter Medikamente können beim Abnehmen im Weg stehen. Sollten Sie daher Probleme beim Abnehmen haben, ist es ratsam, mit einem Arzt Rücksprache zu halten.
Ist eine vegane Ernährung zum Abnehmen geeignet?
Eine vegane Ernährung kann zum Abnehmen hervorragend funktionieren. Pflanzliche Lebensmittel enthalten oftmals viele wertvolle Nährstoffe: Ballaststoffe, komplexe Kohlenhydrate, hochwertige Fettsäuren... Viele Obst- und Gemüsesorten weisen ein hohes Volumen und viel Wasser auf, was geringe Energiedichte (wenig Kalorien) bedeutet. Sprich, wer die richtigen Lebensmittel wählt, kann sich satt essen und gleichzeitig Gewicht verlieren.
Zu den Lebensmitteln mit einem hohen Volumen zählen beispielsweise:
- Salat
- Spinat
- Blumenkohl
- Rosenkohl
- Brokkoli
- Paprika
- Tomaten
- Zwiebeln
- Zucchini
- Sellerie
- Beeren
- Weintrauben
- Wassermelone
Gerade zu Beginn einer Ernährungsumstellung kann einen die Auswahl der Lebensmittel und ihre Nährstoffe überfordern. Ein Ernährungsberater ist hierfür der richtige Ansprechpartner. In manchen Städten gibt es auch vegane Communitys, die Neu-Veganern mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Vegan abnehmen - wählen Sie Alternativen statt Verzicht
Eine vegane Ernährung ist aber nicht automatisch gesund. Denn auch in der veganen Welt lauert so manche Versuchung: Mittlerweile erhalten Veganer in fast jedem Supermarkt rein pflanzliche Schokolade, Gummibärchen, Chips und Co. Wer sich vermehrt von diesen Lebensmitteln gönnt, wird kaum den gewünschten Abnehmerfolg erreichen.
Das heißt aber nicht, dass Abnehmwillige vollauf darauf verzichten müssen. Denn wer sich Süßes und Co. verbietet, hat oftmals sogar mehr Lust darauf. Der Reiz des Verbotenen lockt. Daher ist ab und an ein Stück Schokolade oder ähnliches vollkommen in Ordnung. Es sollte nur nicht überhand nehmen.
Wer dennoch einmal Heißhunger bekommt, kann auf Alternativen zurückgreifen:
Vegan abnehmen - ohne Sport wird es nichts
Wer abnehmen möchte, sollte den sportlichen Aspekt nicht außen vor lassen. Ohne Bewegung wird es mit dem Gewichtsverlust kaum klappen. Das heißt aber nicht, dass Sie jeden Tag Sport treiben müssen - häufig sind es bereits kleine alltägliche Maßnahmen, die etwas bewirken können: Die Treppe anstatt den Aufzug benutzen, zum Supermarkt mit Fahrrad fahren anstatt mit dem Auto oder in der Mittagspause einen kleinen Spaziergang machen.
Darüber hinaus sollten Sie pro Woche mindestens zweieinhalb Stunden moderat Sport treiben.1 Das kann nicht nur dabei helfen, den gewünschten Gewichtsverlust zu erreichen, sondern ist auch gesund: Bewegung senkt unter anderem das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Depressionen.
Welche Sportart Sie wählen, ist dabei zunächst einmal nicht relevant. Sie sich können beispielsweise einer Laufgruppe anschließen, ins Yoga gehen oder ein Fitness-Studio besuchen. Wichtig ist, dass Sie sich überhaupt bewegen - und das es Ihnen Spaß macht.
Wasser ist vegan - das Trinken nicht vergessen!
Ja, beim Abnehmen spielt Trinken eine ebenso große Rolle. Und zwar nicht Limonade, Saftkonzentrate und Co., denn diese stecken oftmals voller Kalorien und kurzkettigen Kohlenhydraten. Das kann nicht nur beim Abnehmen ein Hindernis sein, sondern sich auch negativ auf die Gesundheit, beispielsweise der Zähne, auswirken.
Greifen Sie stattdessen bevorzugt zu Wasser und ungesüßten Tee. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. empfiehlt mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit pro Tag.2 Wer sportlich aktiv ist, sollte sogar noch etwas mehr zu sich nehmen.
Vegane Ernährungsumstellung - nehmen Sie sich Zeit
Damit die Umstellung auf eine vegane Ernährung gelingt und nicht in Heißhunger endet, ist Zeit ein wichtiger Faktor. Folgende Aspekte helfen dabei, die Ernährung ohne tierische Produkte langfristig erfolgreich durchzuführen:
1. Vom Vegetarier zum Veganer
Streng genommen ist der Veganismus eine Form des Vegetarismus, wird aber in unserer Gesellschaft nicht nur sprachlich von diesem getrennt. Als Vegetarier werden die Menschen bezeichnet, die sich zwar fleisch- und fischlos, aber dennoch mithilfe von tierischen Produkten ernähren. Die verbreitetste Form des Vegetarismus ist der Ovo-lacto-Vegetarismus, bei dem weiterhin Milchprodukte und Eier verzehrt werden. Ferner gibt es Ovo-Vegetarier, die meist aufgrund einer Laktoseintoleranz - auf Milchprodukte verzichten, während Lacto-Vegetarier keine Eier essen, weil diese Produkte von Tieren sind.
Befindet man sich in der Umstellung zur veganen Ernährung, um abzunehmen oder sein Gewicht zu halten, ist es sinnvoll, sich vorab mindestens für einige Wochen vegetarisch zu ernähren. Auf diese Weise hat der Körper ausreichend Zeit, sich umzustellen und sich gegebenenfalls auch an ungewohnte Nahrungsmittel und den Verzicht von Fleisch zu gewöhnen.
2. Mit Ernährung beschäftigen
Viele Experten aus dem Bereich Ernährung sehen Veganismus und andere Ernährungsformen, die sich intensiv mit den Nahrungsmitteln auseinandersetzen, als besonders gesund an. Tatsächlich kann dem Veganismus zugutehalten werden, dass hier eine ausgesprochen ausführliche Beschäftigung mit dem Thema Ernährung stattfindet. Und diese ist auch notwendig, will man einer Mangelernährung entgegenwirken. Woher bezieht mein Körper in Zukunft wichtige Mineralien wie Eisen und Kalzium oder das lebenswichtige Vitamin B12? Wer diese Fragen zuverlässig beantworten kann, ist für einen langfristig ausgelegten Veganismus vorbereitet.
3. Vegan leben ist mehr als essen
Vegan leben fängt auf dem Teller an, hört für die meisten aber keinesfalls dort auf. Auch die Wahl tierfreier Kleidung und Kosmetika spielt eine Rolle. Wer vegane Ernährung zum Abnehmen nutzen möchte, sollte nicht vergessen, dass dies eine langfristige Ernährungsform ist, die oft aus moralischen Gründen getroffen wird.
4. Vegan ernähren im Alltag ist eine Herausforderung
Während auf eine vegane Ernährung umstellt, muss mittlerweile nicht auf einen Restaurantbesuch mit Freunden verzichten. Die Anzahl an veganen Restaurants - oder zumindest einem veganen Angebot - ist in den letzten Jahren immer weiter gewachsen. Dennoch empfiehlt es sich, sich am besten vorab über gute vegane Restaurants in der Nähe zu informieren.
Fazit: Abnehmen durch vegane Ernährung sinnvoll?
Unterm Strich bleibt: Abnehmen durch eine vegane Ernährung ist möglich, denn es wird auf viele Fette verzichtet, die sich in tierischen Produkten verstecken. Es sollte jedoch bedacht werden, dass auch in manchen pflanzlichen Lebensmitteln relativ vielen Kalorien enthalten sind, beispielsweise Bananen, Avocados oder Oliven. Sich mit Lebensmitteln und ihren Nährstoffen auseinanderzusetzen ist ein wichtiger Punkt beim Veganismus.
Weitere Aspekte wie Sport treiben, eine ausreichende Trinkmenge und Heißhungerattacken vermeiden sollten zudem nicht außer Acht gelassen werden. Denn Sie helfen ebenso dabei, das Wunschgewicht zu erreichen.
Besteht der Wunsch, dauerhaft oder zumindest über einen längeren Zeitraum vegan zu leben, spricht nichts dagegen, den Veganismus auch zum Abnehmen zu nutzen. Wie jede Ernährungsumstellung sollte auch diese jedoch gut durchdacht und eventuell sogar mit dem Hausarzt abgesprochen werden.