Diese wertvollen Nährstoffe stecken in Chiasamen

  • Omega-3 und Omega-6-Fettsäure
  • Ballaststoffe
  • Vitamin B und E
  • Calcium
  • Kalium
  • Magnesium
  • Eisen
  • Antioxidantien (Flavonoide)

Chia: In den Samen enthaltene Nährstoffe und ihre Wirkung


Chia wird vielerorts als eine gesunde und glutenfreie Alternative zu Getreide angepriesen. Die Samen können zwar herkömmliches Getreide als Basis für Backwaren nicht ersetzen, aber als zusätzliche Zutat bieten sie eine ganze Reihe von Nährstoffen, die in herkömmlichen Getreidesorten nicht enthalten sind. Chiasamen liefern beispielsweise doppelt so viel Eiweiß wie Weizen. Besonders interessant ist dabei die Aminosäure Tryptophan, die den Serotonin-Spiegel im Blut ansteigen lässt und dadurch für gute Laune sorgt. Daneben enthält Chia viele Ballaststoffe, die aufgrund ihrer sättigenden Wirkung das Abnehmen erleichtern sollen.

Pflanzliche Quelle für Omega-3, Calcium und Eisen

Dass Chia den Ruf eines Superfoods erhalten hat, liegt vor allem daran, dass die Samen eine wertvolle Quelle für Omega-3, Omega-6, Calcium und Eisen sind – Nährstoffe, die ansonsten überwiegend in Fisch, Milch und Fleisch enthalten sind.

  • So decken 25 Gramm Chiasamen den dreifachen Tagesbedarf an Omega-3-Fettsäuren, die für viele Stoffwechselprozesse benötigt werden,
  • 14 Prozent des täglichen Calciumbedarfs für gesunde Knochen und
  • 13 Prozent der empfohlenen Tagesdosis an Eisen, das für die Blutbildung nötig ist.

Aus diesem Grund kommt Chia insbesondere in der vegetarischen und veganen Ernährung eine große Bedeutung zu.

Antioxidantien verleihen Chia eine heilende Wirkung

Neben zahlreichen Vitaminen und Mineralstoffen stecken Chiasamen voller Antioxidantien, die freie Radikale binden. Diese Sauerstoffmoleküle entstehen zum Beispiel durch Sonneneinstrahlung, Sport oder bei der Verdauung. Sie greifen körpereigene Zellen an und fördern dadurch den Alterungsprozess sowie die Entstehung von Entzündungen oder Krebs.

Antioxidantien, zu denen neben Vitamin C und E auch die in Chiasamen in großer Menge enthaltenen Flavonoide zählen, schalten die freien Radikale aus, transportieren Giftstoffe aus dem Körper und stärken dadurch das Immunsystem.

Gesundheitsfördernde Wirkung von Chiasamen

  • Schlaganfall und Herzinfarkt: Vorbeugung durch cholesterinsenkende Eigenschaft
  • Diabetes: niedriger glykämischer Index und dadurch bessere Regulierung des Blutzuckerspiegels
  • Krebs: Antioxidantien können den Heilungsverlauf bei Krebserkrankungen unterstützen
  • Arthrose und Gelenkschmerzen: entzündungshemmend und schmerzlindernd
  • Schilddrüse: Zahlreiche Spurenelemente können Schilddrüsenerkrankungen vorbeugen
  • Zöliakie: Chiasamen sind glutenfrei

Chiasamen: Herkunft und Anwendung


Chia (Salvia hispanica) kommt ursprünglich aus Mexiko. Die einjährige, krautige Pflanze, die bis zu 1,75 Meter hoch werden kann, gehört zur Familie der Lippenblütler und zur Gattung des Salbeis. Für die Azteken und Maya waren die etwa zwei Millimeter großen schwarzen oder weißen samenähnlichen Früchte eine wichtige Nahrungsquelle, die unter anderem auch für ihre lange Lagerfähigkeit geschätzt wurde.

Nach der Eroberung durch die Spanier gerieten die Chiasamen und ihre stärkende Wirkung jedoch weitgehend in Vergessenheit. Erst Anfang der 1990er Jahre begann wieder ein verstärkter Anbau der Pflanze. Heute wird Chia vor allem in Zentralmexiko, Guatemala, Argentinien und Australien kultiviert. Die Pflanze mag es sonnig, aber nicht übermäßig feucht.

Chiasamen in Europa

In den USA gibt es das Superfood Chia schon länger. In Europa ist die Einfuhr von Lebensmitteln, die Chiasamen enthalten, erst im Jahr 2009 erlaubt worden. Seit 2013 dürfen Backwaren mit einem Chiasamen-Anteil von bis zu zehn Prozent importiert werden, und mittlerweile sind die Samen selbst in Bioläden, Reformhäusern und gut sortierten Supermärkten erhältlich. Aufgrund fehlender Langzeitstudien empfiehlt die Behörde für Lebensmittelsicherheit, die tägliche Aufnahme auf 15 Gramm zu beschränken.

Wie werden Chiasamen verwendet?

Chiasamen haben keinen ausgeprägten Geschmack und finden Anwendung in vielerlei Form. Die Südamerikaner stellen heute Erfrischungsgetränke aus Chia und Fruchtsäften her. In Europa werden die Samen häufig Backwaren und Müsli beigemischt oder als Topping über Joghurt oder Salat gestreut. Auch als vegane Süßigkeit haben sich Chisamen bewährt. In Wasser eingeweicht, bildet Chia eine Masse, die beim Kochen und Backen Eier, Sahne oder auch Gelatine ersetzen kann.

Um von der vollen Wirkung zu profitieren, sollte Chia am besten gemahlen verwendet werden. Untersuchungen haben gezeigt, dass die Omega-3-Fettsäuren auf diese Weise leichter vom Körper aufgenommen werden können.

Eignen sich Chiasamen zum Abnehmen?

Chiasamen können das Mehrfache ihres eigenen Gewichts an Flüssigkeit aufnehmen. Das füllt den Magen und macht satt. Darüber hinaus enthält Chia viele wertvolle Nährstoffe, wodurch Mangelerscheinungen während einer Diät vermieden werden können. Allerdings sind Chiasamen aufgrund ihres hohen Fettanteils auch sehr kalorienreich. Deshalb unterstützt Chia zwar eine gesunde Diät, als Schlankheitsmittel ist es jedoch weniger geeignet.

Was gibt es beim Verzehr von Chia zu beachten?


Chiasamen sollten, genauso wie andere ballaststoffreiche Lebensmittel, immer mit viel Flüssigkeit verzehrt werden, um Verstopfungen zu vermeiden. Mit ausreichend Flüssigkeit hat Chia eine verdauungsfördernde Wirkung, kann bei empfindlichen Menschen aber auch Durchfall oder Blähungen auslösen.

Da Chiasamen außerdem blutverdünnend wirken, sollten Menschen, die bereits blutverdünnende Medikamente nehmen, zunächst ihren Arzt konsultieren, bevor sie die Samen als einen regelmäßigen Bestandteil in ihre Ernährung aufnehmen.

Chiasamen in der Kritik

Menschen, die auf ihren CO2-Fußabdruck achten, sehen Chiasamen, wie auch andere Produkte, die von weither importiert werden müssen, kritisch. Hinzu kommt, dass Chia, im Vergleich zu anderen Nahrungspflanzen, nicht sonderlich ertragreich ist. Das betrachten Kritiker im Hinblick auf eine wachsende Weltbevölkerung und einen Mangel an preiswerten Nahrungsmitteln in manchen Ländern als ethisch nicht vertretbar.

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