Auch Schwefel ist ein essentieller Mineralstoff: Wir müssen ihn in bestimmten Rationen über unsere Nahrung aufnehmen, da ihn unser Körper selbst nicht herstellen kann. Warum ist Schwefel in der veganen Ernährung so wichtig? Welche Funktionen übernimmt er in unserem Körper? Wie wirken sich eine Unterversorgung oder gar ein Zuviel an Schwefel auf unser Wohlbefinden aus? Erfahren Sie mehr über das essentielle Mengenelement Schwefel und lesen Sie, wie Sie den täglichen Bedarf an Schwefel in der veganen Ernährung optimal decken können!

Schwefel in veganen Lebensmitteln


Eine Empfehlung einer bestimmten täglichen Schwefelzufuhr spricht die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. nicht aus. Fest steht: Schwefel steckt in nahezu all unseren Nahrungsmitteln. Eine unzureichende Zufuhr trotz einer ausgewogenen Ernährungsform ist deshalb praktisch ausgeschlossen.

Cystein und Methionin, zwei der Aminosäuren, die wir in Form von Eiweiß  täglich über unsere Nahrung aufnehmen, sind schwefelhaltig. Besonders reich an Schwefel sind deshalb eiweißreiche Lebensmittel wie Eier, Milch und Milchprodukte oder etwa Fleisch. Etwas weniger Schwefel steckt in pflanzlichen Lebensmitteln.

Weil uns eine gesunde und ausgewogene vegane Ernährungsweise  mit allen für uns notwendigen Nährstoffen  ausreichend versorgen kann, ist eine Supplementierung mit Nahrungsergänzungsmitteln in der Regel nicht notwendig. Ihren täglichen Bedarf an Schwefel können Veganer mit Nüssen und Samen, Hülsenfrüchten oder beispielsweise Kartoffeln decken. Lediglich Vitamin B12 , das ausschließlich in tierischen Produkten vorkommt, stellt eine Ausnahme dar: Hier sollten Veganer auf speziell mit Vitamin B12 angereicherte Lebensmittel oder Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifen.

Sulfur, Sulfid, Sulfat? Schwefel in seinen Formen


In der Natur kommt reiner Schwefel selten vor. Für unseren Körper ist er ungiftig, zumal er unverdaut über den Darm wieder ausgeschieden wird. Meist liegt er aber als Verbindung mit anderen Elementen wie beispielsweise Sauerstoff, mit dem er sich zu Schwefeldioxid verbindet, vor. Sulfide und Sulfate sind übrigens die Salze des Schwefelwasserstoffs beziehungsweise der Schwefelsäure.

Große Mengen dieser Schwefelverbindungen, die wir in unseren Lebensmitteln auch als künstliche Lebensmittelzusatzstoffe  finden, können sich unter Umständen negativ auf unser Wohlbefinden auswirken und Unverträglichkeiten hervorrufen, die sich beispielsweise in Kopfschmerzen oder Übelkeit äußern.

Schwefel und seine Funktionen in unserem Körper


Wie alle sechs anderen Mengenelemente auch, ist Schwefel in unserem Körper an einer Vielzahl verschiedener Prozesse beteiligt. Als Bestanteil der beiden Aminosäuren Cystin und Methionin spielt Schwefel im Eiweißstoffwechsel unseres Körpers eine wichtige Rolle. Außerdem ist er am Zellaufbau und der Zellreparatur sowie dem Aufbau fester Strukturmoleküle beteiligt, weshalb wir Schwefel unter anderem als Bestanteil unserer Haut, unserer Haare oder Nägel finden. Als Teil verschiedener körpereigener Substanzen ist er etwa an der Herstellung von Enzymen und Hormonen wie beispielsweise Insulin oder an der Aktivierung von Vitaminen beteiligt.

Sulfate, die Salze der Schwefelsäure, spielen übrigens eine wichtige Rolle bei der Entgiftung unseres Körpers, indem sie beispielsweise Schwermetalle binden, sodass diese über den Urin ausgeschieden werden können.

Das könnte Sie auch interessieren:
Redaktion Themenvorschläge? Anregungen? Schreiben Sie uns! Redaktion Redakteur/in kanyo® mehr erfahren