Die Vorbereitung für das veganes Grillen: Schnell, mittel bis aufwendig


Klassische Fleischgriller haben es scheinbar leichter mit der Vorbereitung: Fertig marinierte Steaks, Grillfackeln und Würstchen gibt es zur Grillsaison in jedem Supermarkt, zur Not auch an der Tankstelle. Doch wer auf seine Ernährung achtet, nimmt sich meist die Zeit, sein Fleisch daheim einzulegen oder steckt in mühevoller Arbeit Spieße zusammen. Die drei Varianten der Vorbereitungszeit – schnell, mittel bis aufwendig – gelten jedoch nicht nur für Grillfleisch. Auch veganes Grillen kann in wenigen Minuten bis Stunden vorbereitet werden.

Wir haben Tipps zum veganen Grillgut und leckeren Beilagen für Sie individuell nach Vorbereitungszeit:

Unerlässlich bei veganem Grillen ist die Vorbereitung der Grillfläche. Veganes Grillgut schmeckt sowohl vom Holzkohle- als auch auf vom Elektro- oder Gas-Grill. Damit filigrane Gemüsezubereitungen nicht vom Rost fallen und die Marinade nicht tropft, bieten sich Alu-Schalen an. Diese schützen vor polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK), die sich mit dem Rauch auf dem Grillgut ablagern können und als krebserregend gelten. Wiederverwertbare Grill-Körbe mit (abnehmbarem) Griff oder Grill-Pfannen eignen sich ebenfalls zur unkomplizierten Zubereitung von veganem Grillgut – und sind umweltschonender, da sie weniger Müll verursachen.

Schnell vegan grillen: Fleischersatz aus dem Supermarkt


Für spontane Grillpartys nach der Arbeit gibt es in fast allen Supermärkten mittlerweile vegane Fleischalternativen, die individuell mariniert werden können oder fertig zubereitet sind. Soja, Tofu, Tempeh oder Seitan: Die „Klassiker“ des veganen Grillens stehen als Würstchen, Steaks, Spieße oder Frikadellen in verschiedenen Geschmacksrichtungen zur Verfügung. Wer vegan Grillen möchte und wenig Zeit hat, sollte bei der Auswahl von fertigen Tofu-Produkten darauf achten, festen Räuchertofu (keinen Seidentofu) zu kaufen. Dieser bringt ein rauchiges Aroma mit und behält seine Konsistenz beim Grillen.

Unser Tipp:

Wer im Supermarkt nicht fündig wird, kann auch beim Asia-Laden um die Ecke vorbeischauen. Obwohl die Asiaten nicht die größten Grillfans sind, haben sie meist fertige Tempeh- oder Tofuprodukte vorrätig, die sich zum Grillen eignen. Auch zur Soßenauswahl (zum Beispiel auf Sojabasis) lohnt sich ein Gang in den Asia-Laden!

Weiteren, schnellen Grillgenuss versprechen Gemüsebratlinge, zum Beispiel aus Dinkel und Karotten. Auch fertige Zubereitungen auf Grünkern-Basis eignen sich zum veganen Grillen. Wer es etwas exotischer mag, findet gelegentlich fertige Steaks aus Sojakleie, Reis oder Kidneybohnen im Kaufhausregal. Als schnelle Beilage zum veganen Grillen dienen Baguette, vegane Mayonnaise, vegane Barbecue-Soße und Fertigsalate, zum Beispiel auf Quinoa- oder Linsenbasis.

Mittlere Vorbereitungszeit: Gemüse und Salate


Wer etwas mehr Zeit zur Vorbereitung auf das vegane Grillen hat, kann kreativer sein und frische Gemüsespieße für den Grill zusammenstecken. Gemüsespieße sind recht schnell gemacht und aufgepeppt mit frischen Kräutern wie Rosmarin, Majoran und einem Spritzer Olivenöl ein leckerer Gaumenschmaus.

Bei der Auswahl von Grillgemüse sollten Sie wasserarme Sorten (zum Beispiel Zucchini oder Möhren) bevorzugen. Wasserhaltige Gemüsesorten (wie Tomaten) verlieren viel Flüssigkeit auf dem Grill, was das Gemüse matschig macht. Salzen Sie das Gemüse erst, wenn es auf dem Teller liegt. Salz fördert den Flüssigkeitsverlust.

Gemüsespieße aus Champignons, Paprika, Zwiebeln und Zucchini sind längst kein Geheimtipp mehr. Gut vegan grillen lassen sich außerdem folgende Sorten:

  • Artischocken
  • Kürbis
  • Maiskolben
  • Chicorée
  • Radicchio

Die Tradition, Chicorée und Radicchio warm zuzubereiten, stammt aus der italienischen Küche. Die beiden benötigen nur eine kurze Garzeit auf dem Grill und können wunderbar mit Knoblauch, Olivenöl und einem Tomatensalat kombiniert werden. Neben Tomatensalat sind auch Gurkensalat, Lauchsalat und Kopfsalat eine leckere Beilage zum veganen Grillabend. Wer Kartoffel grillen möchte, sollte sie vorkochen, je nach Geschmack würzen und dann in Folie gewickelt am Rand des Grills warmhalten.

Wie wäre es mit etwas Süßem?

Trauen Sie sich und legen Sie Obst auf den Grill! Obstsorten wie Bananen, Mangos, Ananas, Pfirsiche oder Birnen schmecken gegrillt fantastisch und können zum Schluss auf dem nicht mehr ganz so heißen Grill zum leckeren Nachtisch werden.

Aufwendigere vegane Rezepte zum Grillen


Die Kür des veganen Grillens sind selbstgemachte Marinaden, die ihr Aroma an Gemüse, Tofu und Co. abgeben. Grillmarinaden benötigen zwar keine ausgefallenen Zutaten, sie eignen sich wegen der langen Einziehzeit nur weniger für spontane Grillpartys.

Mit selbstgemachten Marinaden können Sie

  • Fleischersatzprodukten (Soja, Tofu, Seitan, Tempeh),
  • Grillgemüse und
  • Fischersatzprodukten (zum Beispiel vegane Scampis aus Yamswurzel)

einen ganz individuellen Geschmack verleihen. Die Grundlage für eine leckere vegane Marinade zum Grillen kann zum Beispiel Olivenöl, Sojasoße und Weißweinessig bilden. Verwenden Sie am besten raffinierte Öle, da diesen hohe Temperaturen nicht so viel ausmachen. Am besten bereiten Sie die Marinade am Vorabend zu und legen das Grillgut darin über Nacht ein. Tofu muss davor etwas ausgedrückt werden. Dies gelingt, indem man ihn zwischen zwei Küchenkrepp auspresst.

Noch ein Tipp: Denken Sie auch über vegane Burger für Ihr nächstes Grillfest nach! Die Patties können Sie selbst herstellen oder fertig kaufen und dann marinieren. Dazu noch Tomaten, Gurken, Salat, Zwiebeln, Burger-Brötchen und eine Soße Ihrer Wahl und dem Grillgenuss steht nichts im Wege!

Auch gefüllte Speisen eignen sich für den Grill. Große Gemüsesorten wie Champignons oder Paprika können mit Tofu, Cremes, Kräutern oder veganem Käse bestückt und in Alufolie verpackt gegrillt werden. Selbstgemachtes Brot mit Walnüssen oder Kräutern rundet das Speiseangebot für das vegane Grillen ab.

Getränke zum veganen Grillen


Die Salate sind vorbereitet, das Grillgut mariniert – fehlt nur noch etwas zum Trinken für das vegane Grillen. Wer klassischerweise zum Bier greift, ist auf der sicheren Seite. Biere dürfen nach dem deutschen Reinheitsgebot keine tierischen Bestandteile enthalten. Generell sind auch koffeinhaltige Limonaden vegan. Bei Wein ist jedoch Vorsicht geboten! Manchmal greifen Winzer im Herstellungsprozess auf tierische Eiweiße zurück.

Übrigens:

Wer die Kohle mit Bier ablöscht, spült die (liebevoll hergestellte) Marinade gleich wieder ab. Zudem wird Asche aufgewirbelt, die sich am Grillgut festsetzt. Der Grill-Mythos von der Bierdusche für ein besonderes Aroma ist also wiederlegt und keineswegs zu empfehlen.

Das könnte Sie auch interessieren:
Redaktion Themenvorschläge? Anregungen? Schreiben Sie uns! Redaktion Redakteur/in kanyo® mehr erfahren